Punkten mit dem GeburiKIND.
Als Kindergärtner oder Primarlehrerin – und als Elternteil sowieso – kennt man die Marke Reima. Schliesslich ist die finnische Kleiderproduzentin mittlerweile Synonym für langlebige, funktionelle Kinderkleidung. Und das seit genau 80 Jahren.
von
Manuela Graf
Verkaufsberatung1944. Kankaanpää, Finnland. Eine Firma namens Reima wird gegründet. Ihr Fokus liegt auf Arbeitskleidung für Frauen, generell will man aber sichere, bequeme und vor allem funktionale Kleidung für die ganze Familie entwickeln, die bezahlbar ist. Wenn da doch nur nicht das Problem mit dem Rohstoffmangel wäre … Den Zeitgeist von heute damals punktgenau getroffen.
Die nur begrenzt verfügbaren Rohstoffe – und wer weiss, vielleicht auch eine leise Ahnung, was die Zukunft bringt – machen Reima zu einer Art Vorreiterin: Sie recyceln vorhandenes Material, um daraus neue Kleidung für die Arbeit und für draussen zu produzieren. Kurios dabei: Während der Rohstoffmangel zwar auf den Krieg zurückzuführen ist, gilt dasselbe auch für die «neuen» Materialien, die in Übermengen vorhanden sind: Reima beginnt – schon damals mit speziellen Augenmerk auf die Kinder – alte Militäruniformen, -schneeanzüge und -zelte zu neuer Kleidung zu verwerten. Upcycling-Pioniere, sozusagen.
Innovation hat hier Tradition.
In den 50er-Jahren erfand Reima mangels zufriedenstellender Alternativen ein neues Material – die verfügbaren Textilien waren für die eigenen Ansprüche schlicht zu kurzlebig. Also entwickelte man «schnell» ein eigenes und bewarb das neue Produkt – wieder in Vorreiterrolle – als eine der ersten finnischen Firmen im Fernsehen. Es sollten noch zahlreiche weitere Material-Innovationen folgen – Entex und Reimatec, beispielsweise. Auch abseits der Materialien wurde der Innovationsgeist der finnischen Firma spürbar – und zudem anerkannt: Mehrlagige, feuerresistente Arbeits- und Freizeitkleidung, die auch bei kalten Temperaturen komfortabel und sicher getragen werden kann, ist ein Beispiel dafür.
Top punkto Qualität, Wasserdichtigkeit und Langlebigkeit.
Die Jahrtausendwende markiert für Reima einen wichtigen Zeitpunkt: War das Sortiment zuvor zwar stark auf Kinder fokussiert, dennoch aber für die ganze Familie, spezialisierte man sich in den Nullerjahren weiter. Zeitgleich mit dem ersten Reima-Schuh wurde 2004 die Produktion von Erwachsenenkleidung eingestellt, man produzierte «nur» noch Kleidung für Kinder zwischen 0 und 12 Jahren. Heute ist Reima vielleicht weniger für Innovation bekannt, als das früher der Fall war. Das ist aber auch nicht weiter schlimm – denn wieso soll man auch etwas ändern, das schon so gut wie perfekt ist? So kennt man Reima heute vor allem für eines: Kleidung für Kinder, die gerne draussen sind. Kinderkleidung, die in Sachen Wasserdichtigkeit noch niemanden gefunden hat, die ihr dahingehend das Wasser reichen kann.