Samuel Giger zu Besuch

Vom Trainingsalltag zu kulinarischen Vorlieben: Der Schwinger-Profi im Interview.

von
Nicole Niklaus
Leitung Co-Stv. St. Gallen
Samuel Giger wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein «Böser». Mit einer eher zurückhaltenden Art und charmantem Lächeln tritt er nicht nur in den Medien, sondern auch in echt auf. Im Sägemehl sieht die Sache deutlich anders aus: Seit wenigen Jahren zeigt Giger, dass er dem Thron in der Welt der «Bösen» immer näher rückt. 37 Kränze und 15 Kranzfestsiege liegen Stand heute auf seinem Konto.
Das Zuhause des Nordostschweizer Schwingers ist heute in Ottoberg, einem Dorf zwischen Frauenfeld und Kreuzlingen. Aufgewachsen ist Giger im appenzellischen Bühler. Er ist in einer Schwingerfamilie gross geworden und schwingt seit seinem 7. Lebensjahr. Ambitionen hatte er also von klein auf. Doch ihm war wichtig, sich zuerst auf die Lehre als Zimmermann zu konzentrieren, bevor er dann den «offiziellen» Schritt in den Tumult der Öffentlichkeit wagte.

Auf Tuchfühlung mit Samuel Giger

Seit Herbst 2020 Teil des Zubi Teams

2020, ausgerechnet im Jahr, in dem praktisch jedes Schwingfest abgesagt werden musste, entschied sich Giger nun für die Zusammenarbeit mit Sponsoren. Das ging er taktvoll an. Ihm ist wichtig, Partner an seiner Seite zu wissen, die ihm persönlich zusagen und mit deren Markenwerte er sich identifizieren kann. So zählt er heute auf das Sponsoring von Zubi, drei weiteren regionalen und einem nationalen Partner. Neben seiner Schwingerkarriere arbeitet er heute in einem 80-Prozent- Pensum als LKW-Chauffeur. Die Sponsorenverträge geben ihm mehr finanzielle Freiheit.

Trainieren ohne die Kameraden

In diesem Jahr konzentriert er sich also mehr – so gut es den Umständen entsprechend geht – auf seine Schwingerkarriere: Normalerweise trainiert Giger bis zu 4 × pro Woche im Sägemehl. Momentan versucht er diese Trainings mit Kraft- und Konditionstrainings zu kompensieren. Darum sei sein Aufwand ähnlich gross wie in normalen Zeiten, meint er und fügt hinzu: «Technisch betrachtet kann ich das Sägemehltraining nicht ersetzen. Die Trainings mit Kameraden sind vielseitiger und schlussendlich die einzige Möglichkeit, die echten Schwünge zu üben.»

Die "allerwichtigsten" Eckdaten

Auf die aktuellen Zeiten angesprochen, fügt der Schwinger mit dem sonnigen Gemüt hinzu:

Mit meinem Job als Chauffeur habe ich immerhin das Glück, dass ich schlecht ins Homeoffice gehen kann und praktisch normal arbeiten darf.

Samuel Giger über seinen aktuellen Arbeitsalltag
Das Glas immer halb voll sehen, eine Einstellung, die wir bei zubi.swiss definitiv mit dem Sportler teilen. Und wer weiss, vielleicht trägt der appenzellische Thurgauer noch diesen Spätsommer einen Festsieg nach Hause. Hoffen wir auf das Beste!

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